Zugegeben: “$ 1.000.000”, das Debüt von 1995, kenne ich gar nicht. Das `97er Werk “Nationwide” fand ich allerdings ziemlich ansprechend, wogegen mit “Taking Out The Trash” mein Bedarf an Roadsaw-Riffs bereits hinreichend gedeckt. Was man Positives über “Rawk N’ Roll” sagen kann, lässt sich in einem Satz erledigen: Das Quartett aus Boston rockt hart und tight durch die 13 Nummern, außerdem kann man der Platte eine konsequente Homogenität attestieren. Wer also schon beim Opener “Right On Through” nicht anders kann, als wild die Matte zu schütteln, wird auch vom Rest nicht enttäuscht sein. Aber an 70er-Jahre-Heavy-Rock-Revivalisten gibt`s doch einen ganzen Haufen besserer Bands. Nimmt man z. B. die Spiritual Beggars als Vergleichspunkt, vermisst man sogleich einen voluminösen Gesang, der den aus Standardriffs gestrickten Songs einen prägnanten Stempel aufzudrücken vermag. Craig Riggs schafft das leider nicht so richtig. Gitarrist Ian Ross würde dagegen ein wenig mehr Zurückhaltung ganz gut stehen, seine bei “Hoof” auf die Spitze getriebenen Fingerübungen sind zumindest für Nicht-Metaller eine Zumutung.
weitere Platten
Tinnitus The Night
VÖ: 21.06.2019
Nationwide
VÖ: 01.01.1998