Seit 2002 existiert sie bereits, die Band um Sänger, Gitarrist und Keyboarder Ben Trokan. Dass man außerhalb der Heimat bis dato kein Lebenszeichen vernehmen konnte, ist ebenso verwunderlich wie frevelhaft. Denn was die Robbers On High Street auf ihrem Debüt anstellen, ist von einer ganz und gar außergewöhnlichen Reife, mit bemerkenswert leichter Hand arrangiert und strotzt nur so vor feinen, kleinen, abgezockten Einfällen. In Szene gesetzt von Interpol-Hausproducer Peter Katis, besticht “Tree City” weniger durch vordergründige Effekte, denn durch lückenlose kompositorische Substanz. Allem voran der extensive Piano-Einsatz verleiht der Musik der Robbers dabei einen charmanten klassizistischen Anstrich, rückt sie mal in unmittelbare Nachbarschaft zu einer beatlesken Schwerelosigkeit (“Hudson Tubes” mit zuckrigen Chören), dann wieder zu Elvis Costello (das gutgelaunt um die Ecke tänzelnde, bläsergestützte “Spanish Teeth”). “Descender” ist in schimmerndes Zwielicht getaucht, der Kinks-Twang von “Japanese Girls” einfach nur cool. Wo das hinführt? Wäre die Welt eine gerechtere: nach oben. Ja, da ist noch ein verträumtes Eckchen Platz zwischen Ben Folds, Phantom Planet, Spoon und den Shins. Genau da haben es sich die Langfinger gemütlich gemacht und warten geduldig auf den Frühling.