Was unterscheidet Williams von R.E.M.? Höchstens seine Vergangenheit – wo der Engländer mit der kanisterähnlichen Kopfform Teenie-Pop war, waren Stipe und Co. vor ewigen Jahren mal Underground. Aber heute unterscheidet sich ihr Output nur noch wenig. Erschreckend? Eigentlich nicht. “I’ve Been Expecting You” ist ein lupenreines, zeitgemäßes Pop-Album, das musikalisch gar nicht so weit entfernt ist von z. B. Sean Lennons kürzlich erschienenem Debüt “Into The Sun”, das immerhin auf Grand Royal erschien und in diesem Heft überdurchschnittlich gut bewertet wurde. Den von der Plattenfirma offensichtlich stark propagierten Imagewechsel (vom Traum prä-menstruierender Bravo-Leserinnen hin zum smarten Alternative-Popper) völlig außen vor lassend, kann festgehalten werden, daß Williams ein ziemlich okayes zweites Solo-Werk am Start hat, das insgesamt etwas nachdenklicher und weniger rockig als der Vorgänger “Life Through A Lense” ausgefallen ist. Und mit Millenium” eine verdammt gute Single vorlegt, die in der Kategorie “peinlichstes Lieblingslied” eigentlich falsch untergebracht ist.
weitere Platten
Escapology
VÖ: 13.01.2003
Swing When Youre Winning
VÖ: 19.11.2001
Sing When Youre Winning
VÖ: 28.08.2000