So würde zumindest die einfachste Beschreibung von The Dilettante lauten. Doch hinter der Fassade der ruhigen, ja zärtlich Songs des Münsteraners steckt mehr. Als Jugendlicher zieht er in die Großstadt, ausgerechnet Berlin soll es sein. Er schreibt Songs, wird von der Anonymität und den Verlockungen der Hauptstadt leider schnell verschluckt und stürzt in tiefe Depressionen. Er schreibt weiterhin Songs, doch die kreative Arbeit tut seinem Gemütszustand nicht gut, wie die Ärzte sagen. Lange liegen die Songs auf Eis, bis sich Rink endlich erholt und sie für sein Debüt The Dilettante überarbeitet und kompiliert. Leider ist dies nicht durchgängig so dringlich wie die Geschichte seines Erzeugers. Immer mal wieder steht eine Melodie aus den meist ruhigen Arrangements aus sanften, akustischen Instrumenten auf, um den Song davonzutragen. Genau das sind die Momente, an denen Robin Tom Rink zu fesseln weiß, wie es ein Nick Drake vor vielen Jahren bereits so gut verstand. Ansonsten fließt viel an der Aufmerksamkeit des Hörers vorbei, lullt zwar in warme Träume, beißt sich jedoch selten fest. What a fool I am to believe this mellow spring could change anything, singt Rink im schönen Whatever Evaporates. Eine der Zeilen, für die es sich trotzdem lohnt, ihm zuzuhören.