Allein schon für das Kunststück, sich auf ein und demselben kurzen Album sowohl mit “One two three four” als auch mit “Eins zwei drei vier” anzuzählen, gebühren ihnen ein paar Zylinder. Andererseits, kein Wunder, wenn ein Song vom britischen Musikleben handelt – “Hid outside the BBC to plug our CD to a DJ” – und der andere vom Fahrradfahren in Berlin, wo sie wohnen, die zwei ausgefallenen Engländerinnen mit den einfallsreichen Verkleidungen. Das Bodypainting auf dem Cover? Aus dem White Trash. Umso zeitiger, dass man ihre punkigen Elektrostücke endlich auch anderswo wahrnimmt. Tegan von Sara ist längst Fan, CSS und Gossip sind es auch. Zu tanzbar ist die stampfende Single “The Sex Has Made Me Stupid”, um da noch Ignorant zu spielen. Und wer mit Chicks On Speed nichts anfangen kann, darf sich an den außergewöhnlich harmonischen Stimmen von Gitarristin Dee Plume und Bassistin Sue Denim aufhängen. Bitteschön. Dass ihre Texte nicht durchweg genial sind, soll ruhig unter den Tisch fallen, auf den gerade die nächsten Tequilas gestapelt werden. Chris Corner (IAMX) hat ein Album für gutgelaunte Stunden produziert; das 60er-gekickte “Dont Copy Me” gehört außerdem auf jede Tagsüberplaylist. “If you wanna start a band listen to this!” Wenn nicht, auch.
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Happiness V Sadness
VÖ: 09.09.2011