Gerade im Punkrock-, HC- und Emo-Lager entdecken in letzter Zeit immer mehr Musiker ihre Leidenschaft fürs mehr oder weniger amerikanische Singer-/Songwritertum und leben solche Vorlieben voller Stolz aus. Ich sage nur Chamberlain, Onelinedrawing, Favez, Social Distortions Mike Ness, Firesides Kristofer Aström und die Mineral-Nachfolger The Gloria Record. Rocky Votolato nun ist der Frontmann der Emo-Formation Waxwing und scheinbar stark Nick Drake-beeinflusst, denn die reduzierten, fast ausschließlich von Gitarre und Gesang getragenen Songs strahlen genau dies aus: Schulterzucken, zu Boden starren, sich umdrehen und langsam in der Gewissheit weggehen, nicht wiederzukommen. Rocky geht es nicht gut. Rocky fühlt sich vom Leben mal wieder auf die Zehen getreten und weiß gar nicht, womit er das verdient hat. Dies kann durchaus unterhaltsam sein, da es beispielsweise die richtige Hintergrundatmosphäre zu verregneten Sonntagnachmittagen bereitet. Und man super dazu frühstücken kann. Stimmungsmusik also, zu der man einen Zugang haben muss, der nichts mit Muckertum zu tun hat. Eher mit der Fähigkeit, nachvollziehen zu können, wovon der da singt. Ich kann.
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