Rocky Votolato
Television Of Saints
Text: Frederik Tebbe
Schließlich tut er das mittlerweile schon seit 13 Jahren und hat dabei nie wirklich etwas verkehrt gemacht. So ist es auch mit seinem neuen Album “Television Of Saints”. Darauf befinden sich zehn Stücke voll warmer Songwriterkunst, getragen von Votolatos Gitarre und seiner leicht lebensmüden Stimme, die klingt, als hätte er nach dem Morgenkaffee einfach drauflos gesungen. Unterstützt wird er unter anderem von seinen Brüdern Sonny und Cody an Bass und E-Gitarre, die zum Beispiel in Sparks die passende Stimmung erzeugen, um Votolato am Ende einfach alles abzukaufen: “Everything’s alright/ We’ll be home in just a few more miles.” Die Songs selbst sind ruhig und bedächtig. Votolato erhebt nur selten seine Stimme, wie er es beispielsweise bei “Suicide Medicine” tat, und setzt weniger auf prägnante Hooklines. Dafür wirkt “Television Of Saints” wie ein intimer Sammelband voller zerbrechlicher Balladen, die eigentlich so viel mehr sind. Sie funktionieren als kleine Mutmacher, die niemandem etwas beweisen müssen und einen mit Zeilen wie “Just let the pressure turn your charcoal heart/ Into a diamond reflecting the light/ Don’t let it get crushed into dust” an die Hand nehmen. Vielleicht ist ein Album wie “Television Of Saints” insbesondere in einem Winter wie diesem wichtig. Da einem draußen eh nur die Blutgefäße auf dem Weg zur Bahn einfrieren, sollte man das Album mit ins heimische Wohnzimmer nehmen, das Licht dimmen, ausatmen und einfach loslassen. Ist dann auch gehaltvollere Alltagsbewältigung als Mieten, kaufen, wohnen und ein Schritt in die beste Richtung.
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