Er ist schon ein Arbeitstier, dieser Rocky Votolato. Liegt sicher auch an seiner Kindheit als Sohn eines bikenden Farmers inmitten des texanischen Nirgendwo, wo früh aufstehen und viel Schaffen zum Tagesablauf gehörte. Später dann, als Rocky nach Seattle zog, verarbeitete er diese Kindheit zwischen Mopeds, Pferden und Johnny Cash zu vier herrlich intimen Songwriter-Alben. Mit dem letzten ging er dann endlos auf Tournee durch die Staaten, wo er sodann, erstmals nicht im heimischen Wohnzimmer, sondern stetig unterwegs, diese elf neuen Songs schrieb. Jene erzählen dementsprechend von einem anderen Rocky: dem, der sich nach seiner Familie sehnt, der “Postcards From Kentucky” heim schickt, von der “Wrong Side Of Reno” berichtet oder den ungezählten Nächten mit “Whiskey Straight” erzählt. Zurück zu Hause, suchte er sich sodann erstmals für ein Album eine richtige Band; ins Studio begleiteten ihn ausgezeichnete Instrumentalisten, die normalerweise für ähnlich Gesinnte wie Sufjan Stevens, Pedro The Lion oder Cat Power musizieren und sich ganz in den Dienst der guten Songs stellten. Noch immer ist “The Brag And Cuss” ein durch und durch traditionsbewusstes und damit zeitloses Americana-, ja Country-Album, ohne dabei jedoch altbacken oder retro zu klingen. Denn Votolatos Musik ist so aufrichtig und nah, liebevoll und bescheiden, dass man ihm jeden Ton, jede Zeile einfach abnehmen muss. Damit ist er ein ganz besonderer Typus Musiker: Hüfttief in der Tradition stehend, und doch so jung und unmittelbar, dass er mit seiner Musik glatt zum Generationen verbindenden Folk-Kitt wird. Ein herrliches Stück Musik für jeden, der keine Trends, Hipness oder moderne Killersounds sucht.
weitere Platten
Wild Roots
VÖ: 09.09.2022
Live At Black Belt
VÖ: 24.03.2017
Hospital Handshakes
VÖ: 17.04.2015
Television Of Saints
VÖ: 16.03.2012
True Devotion
VÖ: 23.02.2010
Makers
VÖ: 24.04.2006
Suicide Medicine
VÖ: 16.09.2003
Burning My Travels Clean
VÖ: 16.04.2002
Rocky Votolato
VÖ: 31.08.1999