Ron Gallo
Stardust Birthday Party
Text: Markus Hockenbrink
Sein Debüt feierte der Musiker aus Philadelphia vor vier Jahren, aber erst jetzt kristallisiert sich langsam heraus, wohin die Reise gehen soll. Gallo macht zackige Rockmusik mit britisch anmutendem Einschlag, die zu Slogans neigt und Songtitel wie “Party Tumor” oder “Prison Décor” ziemlich clever findet. Mit nervös zuckender Schluckaufstimme singt er Songs, die vage gesellschaftskritisch und abgeklärt klingen sollen, sich bei näherer Betrachtung aber eher als pseudo-philosophische Beobachtungen mit relativ lahmen Resultaten herausstellen. Zu diesen Einsichten gehören etwa die Single “Its All Gonna Be OK” (Cause we are all the same) oder das wahrlich banale “You Are The Problem”. Zum Mitschreiben: If you want to kill someone over differences that you decided/ Why dont you sleep on it?/ If you wake and feel the same way/ Just do it to yourself instead. Das kann man zwar so sehen, aber es klingt halt nicht besonders nachdenklich oder hintergründig und erst recht nicht wie The Fall, die ganz bestimmt irgendwo in Gallos Plattensammlung stehen. Ähnlich handzahme Konzepte spielen sich in den Glückskekstexten von “The Password” und in der albernen Meditationsübung “OM” ab, die den ganzen Spaß konterkarieren, den diese Musik beim Reinkommen noch versprochen hat. Trotz aller Hyperaktivität endet “Stardust Birthday Party” mit einem Song namens “Happy Deathday”, ohne dass man das Gefühl hatte, zwischendurch richtig gelebt zu haben.
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Foreground Music
VÖ: 03.03.2023