Keine Frage: “New Forms” war Gott und er der Mann der Stunde, damals, als Drum’n’Bass der heißeste Scheiß auf Gottes Tanzböden war. Dann gab es “In The Mode” und mithin Überambitionierung bis zum Opus-Kollaps. Zu viel wollte er da, crossovern, was das Zeug hält, und zeigen, wo der Zappelbeat für fancy Brillenträger so überall drauf passt. Mit “Touching Down” macht er nun das einzig Richtige und auch sonst alles voll korrekt – er bringt den D’n’B wieder dorthin, wo er her kommt: auf den Dancefloor. Diese Platte ist – der Titel sagt es ja bereits – der absolute Touchdown und Roni somit wieder der Magic Johnson unter den Hüpfmusik-Produzenten. Maximal pushendes Geschengel in der Deluxe-Version, mit knackigen, pumpenden Rhythmen, ultradumpfen Monsterbässen und den obligatorischen Quietsch-, Knatsch- und Quengel-Sounds. Das Melodie-Schichten und Klangberg-Verschieben hat erst mal Pause, es gibt keinen Gesang und ebenso wenig verklärende Harmonie-Kaskaden, sondern das, was Drum’n’Bass einst so aufregend machte: pure, hoch ästhetische Energie, verpackt in four-to-the-floor-Bretter ohne Kompromisse. Diese Platte sei sein Tribut an zehn Jahre Drum’n’Bass, sagte er im Interview. Wer sich diesen 16 Tracks langen Endlos-Mix aus Speed-Beats, Marschier-Musik und einer angenehmen Portion Produktionswahnsinn zu Gemüte führt, versteht sofort, wie er das meint: Back to the roots nämlich. Denn früher war alles besser. Sowieso.
weitere Platten
Return To V
VÖ: 04.10.2004
In The Mode
VÖ: 09.10.2000