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    Rose Hill Drive
    Americana

    VÖ: 09.03.2012 | Label: The Organisation/Soulfood
    Text:
    8 / 12
    Rose Hill Drive - Americana

    Das ohnehin unschöne Wort Retrorock ist hinfällig. Der Stilmix von Rose Hill Drive schwärmt mit Americana torkelnd in alle Richtungen aus.

    Sie sind eine dieser Bands, denen mit jedem Album aufs Neue der Durchbruch vorausgesagt wird, die dann aber doch Geheimtipp bleiben. Die ewige Vorband. Von The Who, Stone Temple Pilots, Queens Of The Stone Age. Dabei hätten sie spätestens mit dem zweiten Album “Moon Is The New Earth” an die vorderste Front zu Wolfmother, Rival Sons und all den anderen Bands gehört, die ihre Led-Zeppelin-Vorliebe auf dem Plektrum tragen, ohne deshalb verstaubt zu klingen. Auf dem dritten Album “Americana” sind Rose Hill Drive zum Quartett an- und aus dem alten Korsett herausgewachsen. Geht es nach Gitarrist Daniel Sproul, lässt es sich eh besser im leichten Sommerkleid leben. Was durchaus als sinnbildlich für Sound und Lebensgefühl von “Americana” gesehen werden kann. Kein Wunder, ist das Amerika-Bild von Rose Hill Drive doch in einer liberalen und wolkenlosen Hippiehochburg in Colorado entstanden. Am besten bringt “Telepathic” den Wahnsinn auf den Punkt: Eine sexy und trocken groovende Strophe wird mit dem Wort “Apocalipstick” eingeleitet und mutiert im Refrain zur feuchtfröhlichen Party, die sich schließlich vor Josh Homme verneigt und in einem fiesen Rausch endet. Doch “Americana” will mehr. Zum Beispiel ein Folkstück wie “Birds Against The Glass” mit elektronischen Beats und Keyboards unterlegen. Oder im fast neunminütigen Schlussstück “Birthdays And Breakups” in Richtung hibbeligem Indierock schielen, um sich dann doch für eine sonnige Ballade zu entscheiden. Das ist zwar hin und wieder unpassend, aber immerhin schön bunt – wie ein bärtiger Mann im Frauenkleid.

    weitere Platten

    Moon Is The New Earth

    VÖ: 25.07.2008