Und richtig viel zu denken gibt es auch gar nicht, man könnte nur kurz verwirrt sein, wenn Rose Kemp gleich zu Beginn ihres zweiten lauten Albums (davor war Folk mit ihren Eltern) klingt, als läge sie im Ballkleid auf einem gemauerten Flügel herum. Unbedingt weiterhören, das geht wieder weg und sie ist wieder da, die krachige, sich hochwindende und überschlagene Stimme mit dem klassisch englischen Akzent. Es muss der Gitarristin ungeheuer Spaß gemacht haben, den introvertiert noisigen Indierock dazu diesmal um eine große Portion äußerst menschentauglichen Metals zu erweitern, und sie bedankt sich im Booklet bei allen Mitspielern und Technikern und dem “Lord Of Metal” dafür. Der hat gutgetan daran, ihr tonnenschwere Riffs und sogar die Streicher zu überlassen, mit denen es die anderen regelmäßig versauen. Rose Kemp lässt sie streichen, nicht fiedeln, wenn es ruhig wird wie in der sacht epischen “Nature’s Hymn”. “Nanny’s World” schlägt drauf; zuletzt rollt der Titeltrack gewaltig aus. “Unholy Majesty” ist keine Handvoll mehr, sondern Waagschalen, die den Boden brechen, und dabei so spielfreudig, wie es nur nach langen Touren mit guten Leuten geht. Das Raben-Artwork sollte es bei den nächsten nicht nur als T-Shirt geben, sondern direkt in die Wade gestochen.