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    Rotoskop
    Revolution: Lost

    VÖ: 24.02.2003 | Label: Nois-O-Lution/Indigo
    Text:
    9 / 12

    Recoil meets Foetus meets Plastikman meets MC 900 Ft. Jesus. Ein Elektronik-Trip wie ein spannender Alptraum. Bedrohlich, klaustrophobisch, introvertiert und sehr heftig.

    Das triste Einheitsgrau des wenig pittoresken Ruhrgebiets gebiert derzeit komisch tickende Musikwesen. Bohren & der Club of Gore aus Mühlheim tauchen immer tiefer in ihre Welt aus Horrorjazz und musiziertem Nichts. Der Essener Rotoskop hingegen erfindet mal eben seine eigene Nische zwischen Industrial, Electro, Noise, Downbeat und Minimaltechno und mithin so etwas wie einen akustischen Film. Diesen in Worte fassen zu wollen, ist fast ein Ding der Unmöglichkeit; das muss man gehört haben. Nicht zuletzt, weil Rotoskop in bester Tapetrading-Tradition seine fertigen Instrumental-Tracks vollkommen kommentarlos an die unterschiedlichsten Musiker schickte, um von ihnen eine (meist vokalistische) Ergänzung zu erbitten. Einige riefen zurück und taten ihr Übriges, um diesen sphärisch schwebenden Düsterbrocken noch ein ganzes Stück vielschichtiger zu machen. Foetus’ J.G.Thirlwell drückt aufs Industrial-Gas, David Woodward von der Experimental Pop Band stiftet Lyrics und seine Stimme, Ruby verschenkt eine Vokalspur, Philip Boa singt auf vier Songs; darunter die Zeile “lighting up a sinking heart is a wonderful thing”, was zugleich die Grundstimmung der Platte ziemlich genau wiedergibt. Denn zwischen all dem apokalyptischen Psychokram ist immer noch Platz für Hoffnung, ein Tanzbein oder eruptiven Sex mit der Nachbarin. Ein unglaublich wohltuender Donnerbrocken der Krassheit zwischen all dem weich gespülten Lounge-Geplucker.

    weitere Platten

    Meets: Dazerdoreal

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