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    Royal Blood
    Royal Blood

    VÖ: 22.08.2014 | Label: Warner
    Text:
    Royal Blood - Royal Blood

    Gut, dass Royal Blood ihr Debütalbum nicht vor 15 Jahren veröffentlicht haben. Denn mittlerweile sind Power-Duos in der Mitte der musikalischen Gesellschaft angekommen und werden nicht mehr als wunderliche Exoten betrachtet, sondern als legitime Bands wahrgenommen. Mit “Royal Blood” hätten die zwei Engländer aber vielleicht auch damals schon zur Konsensbildung beitragen können.

    Denn bei aller Knarzigkeit des zeitlosen Groove-Rock der beiden Jugendfreunde nippen sie auf ihrem Debütalbum mehr als nur einmal am unpeinlichen Pop. Ein gutes Beispiel dafür ist “Loose Change”. Der stramm nach vorn marschierende Song hätte sich auch auf einem Album von The Dead Weather oder einem anderen Jack-White-Projekt gut gemacht – mit einem großen Unterschied: Die Stimme von Sänger und Bassist Mike Kerr hat das gewisse Etwas, das man auch bei Pop-affinen R&B-Croonern vermuten könnte, obwohl der trockene Bluesrock perfekt in die Bass-und-Schlagzeug-Duo-Schublade passt. Nur wirkt Kerrs Stimme eben im Gegensatz zu manchen Chartstürmern erstaunlich bodenständig und verleiht dem dickbäuchigen Soundgebräu die nötige Wärme und einen angenehm unprätentiösen Mainstream-Appeal. Wo Künstler wie Jack White oder die frühen Black Keys auf schrullig-schrammelige Lo-Fi-Ästhetik setzen, kontern Royal Blood mit dicker Produktion und Sounds, die man so eigentlich keinem Bass entlocken können dürfte. Der Opener “Out Of The Black” gibt hier bereits die Marschrichtung vor und verknüpft Start-Stop-Bassriffing mit einer Gesangsmelodie, die stellenweise an den samtigen Timbre von Muse’ Matt Bellamy oder Josh Homme von Queens Of The Stone Age erinnert. Dem Riff-Monster “Come On Over” etwa hört man die Garage höchstens in der Ästhetik und den Bass-Linien seine Verwandschaft zu bluesigen Gitarrenmelodien an, “You Can Be So Cruel” huldigt dem Blues in Text und Ton und klingt dabei so akkurat wie frisch gebügelte Oberhemden. Dass Royal Blood im Studio nicht herumgezaubert und auf zusätzliche Instrumente verzichtet haben, weiß man, sobald man das Duo einmal live gesehen hat. Wie sie diese Bühnenenergie und Bissigkeit ihrer Live-Sets erfolgreich auf Platte bannen können, wissen sie genau, man hört es ihrem Debütalbum an allen Ecken und Enden an. Nicht zuletzt durch den Verzicht auf balladeske Anwandlungen, die durchaus auch ihre Berechtigung im Bluesrock haben können. Aber letztlich ist wahrscheinlich genau das symptomatisch für Royal Blood: Sie bedienen sich an allem, was groovt und Soul hat, ohne den lästigen Ballast von Genre-Konventionen mitzuschleppen.

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