Das ist natürlich ausgemachter ironischer Quatsch. Dafür haben die adretten Schweden aber inzwischen ein Saxofon in ihrem Arsenal und sind mehr als gewillt, es einzusetzen. Wer zu “Fireman & Dancer” die Tanzschuhe nicht ganz fest geschnürt hat, wird sie eventuell verlieren. Zackige Riffs, Dap-dap-da-da zur Bridge und der erste Auftritt des erwähnten Saxofons – fertig ist der Hit. Natürlich ist das nicht sonderlich originell und noch weniger schlau, das hat aber auch niemand behauptet. “Club Majesty” ist vielmehr ein offensives Bekenntnis zu dem, was landläufig unter guilty pleasure verstanden wird. So no more rocknroll, give me glitter for a change, proklamiert Sänger Adam Grahn in “Cant Fight The Disco” und weiß selbst am allerbesten, dass ein bisschen Funk selbst die härtesten Rocker nicht verschreckt. “Like A Lover”, der Versuch, die Epik von Led Zeppelin in Neonfarben nachzumalen, passt zwar zum Konzept, lenkt aber vom Wesentlichen ab. Royal Republic machen am meisten Spaß, wenn sie direkt auf die Füße zielen, da darf sich “Flower Power Madness” ruhig an der Disco-Mottenkiste bedienen: Somebody call the doctor, this beat is fucking sick. Wenn “Anna Leigh” kurz vor der letzten Runde dann 80er-Pop mit 2000er-Rock verheiratet und damit zum besten, weil konsequentesten Song der Platte wird, sind ohnehin nur noch ganz Hartgesottene dabei. An der Tür des “Club Majesty” gibt es nämlich zwei feste Regeln. Erstens: Ohne Humor geht gar nichts. Zweitens: Höherer Anspruch ist an der Garderobe (keine Haftung) abzugeben.
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