Das Konzept scheint einfach: Man nehme die Überbleibsel zweier ehemals führender Hamburger Punkbands, mische diese zusammen und heraus kommt eine neue Supergroup. DJ Celtic und Elf sind vor allem durch ihre Zeit bei Slime bekannt, Minne und Dynamike von den Rubbermaids und nur Reiner am Bass kann man als Neuling bezeichnen. Soweit zur Idee, doch funktioniert auch die Umsetzung? Die Antwort darauf ist ein klares Jein. Sieht man das Cover, auf dem das Denkmal der revolutionären
Matrosen aus Rostock und der Sozialistenstern zu sehen ist, schließt man zunächst auf ein
politisches Album, zumal ja ein Teil von Slime hier mit von der Partie ist. Die Texte mögen zwar teilweise durchaus kritisch sein, aber richtig politisch werden sie eher selten (“Stupid White Men” und die musikalische Umsetzung von Erich Mühsams Gedicht “Soldatenlied”). Musikalisch dagegen bieten Rubberslime das, was man erwarten konnte und was sich am ehesten unter dem Begriff ,Deutschpunk zusammenfassen lässt, aber in etwas ruhigerer, nicht so aggressiver Form. Auch Punks
werden eben älter. Bei “Dagegen” und “Ohne Dich” bekommt man auch schon einmal Ska-Einsprengsel um die Ohren gehauen, bei ersterem wird man sogar zusätzlich von einem Frauenchor überrascht. In beinahe jedem Song werden einem noch Gitarrensoli um die Ohren gehauen, die manchmal ein wenig zu
viel des Guten sind. Musikalisch gefallen “Wenn der Teufel stirbt” und “Bevor ich sterbe” am
besten, weil sie ordentlich nach vorn gehen, während die Hommage “St. Pauli leuchtet nur hier” recht klischeehaft daherkommt. C.I.A., ein Band-Projekt in ähnlicher Besetzung, überzeugte vor sieben Jahren eindeutig mehr, als Rubberslime es heute tun.