Ein Glück, dass noch nicht alles digital ist, da kann man immerhin noch das Booklet loben. Wobei das weder hübsch noch aufwendig ist, aber leider trotzdem noch das Spannendste am ganzen Debütalbum der fünf aus Helsinki, die mit Karohemden und mittellangem Glatthaar auch genauso aussehen. Zehn Songs haben sie auf “Bad Conscience Control” gebrannt und die Texte dazu in schweinchenrosa Schrift über die weißen Seiten verteilt. Die Buchstaben tanzen und vermehren sich an den falschen Stellen und fallen und steigen und lassen Lücken und bilden Kreise, dass jeder Lyrik-LK über der Interpretation verzweifelte. Auch inhaltlich. Da stehen so Sätze wie “Years to calm my wicked spark couldn’t heal the loving monster/ I set you off, my rigged charm, luxury’s a wooden finger to fuck und klingen erstmal ordentlich verheißungsvoll, halten musikalisch aber nicht viel. Irgendwie atmosphärischer Indierock trifft auf gelegentliche Muse-Verzweiflungsausbrüche und weiß insgesamt nicht so recht, wohin mit sich. Da muss einiges mehr gehen, will man nicht nur mit guten Worten beeindrucken.
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