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    Ruins
    Tzomborgha

    VÖ: 03.02.2003 | Label: Ipecac/EFA
    Text: Jan Bauckhorn
    5 / 12

    Laut Info ist das hier „monster-progressive-hardcore-avant-rock“. Man könnte auch „übermotivierter Mucker-Kunst-Krach“ sagen. Ist schließlich ein freies Land.

    Dass Mike Patton eine alte Stressbirne mit einem angenehm schrägen Humorverständnis ist, ist eine seiner liebenswertesten Eigenschaften. Einzig zwingt das noch lange nicht zum vorbehaltlosen Abnicken all seiner Labelsignings. Was das japanische Zweimannterrorgeschwader Ruins auf seinem 17. Album seit 1990 alles zerschnippelt, ist von handwerklicher und sportlicher Seite zwar durchaus von Interesse, und unbeeindruckt kann man sich anhand der hyperaktiven Hackebeil-Jazzsession auch nicht wirklich zeigen. Hier wird wirklich 48 Minuten nicht die kleinste Atempause eingelegt und hemmungslos alles kurz und kleingeschnippelt, was nicht bei drei auf dem Bonsai ist. Jedoch hat man solches schon wesentlich besser bei Ausnahmebands wie Naked City und den immer noch relevanten No Means No gehört, und das vor allem ohne den muffigen Progressive Rock-Faktor, den gerade der extrem artifizielle Ungesang erzeugt. Trotz aller Sperrigkeit macht sich doch schnell eine gewisse Langeweile breit, auch Unberechenbarkeit ist eben irgendwann berechenbar, und der Brückenschlag aus dem Musiklehrer-Kulturghetto darf heutzutage ruhig mal getätigt werden. Kann man vielleicht die kleinen Geschwister mit erschrecken. Ist ja – wie gesagt – ein freies Land.