Was The Rumjacks musikalisch vereinen, ist zwar bei weitem nicht die längst notwendige Reformation des angestaubten Celtic-Punks, aber zumindest eine solide Demonstration ihres eigenen Standings. “Hestia” soll der Beginn einer neuen Ära für die Band sein, die sie mit dem Rausschmiss ihres markanten Sängers Frank McLaughlin aufgrund von anhaltenden Gewalteskapaden einläuteten. Neu ist seitdem mit Mike Rivkess nicht nur ein anderer Frontmann und Songwriter, sondern auch durch die wesentlich glattere Stimme ein gewisser Pop-Appeal. Lediglich die Ska-Experimente auf dem Vorgänger “Saints Preserve Us” werden in “Naysayers” und “Wonderust” mit schnellen Offbeat, stolpernder Bassline und fast gerappten Texten fortgeführt. Das wirkt zwar deplatziert, hilft aber dabei, über die Albumlänge nicht komplett abzudriften. Denn während McLaughlins Texte noch halbwegs aus dem Leben gegriffen waren, verliert sich Rivkess meist in historisch und mythisch inspiriertem Seemannsgarn, was mit Schifferklavier-Einlagen und Shanty-Chor-Backings in “Rhythm Of Her Name” unangenehm nach der Schlager-Besatzung Santiano klingt. Aber mit den Pint-Mengen und im Pub-Kontext, in dem Folkpunk meist genossen wird, funktionieren Songs wie die Dudelsack-Hymne “Light In My Shadow” durch ihre Eingängigkeit hervorragend.
weitere Platten
Dead Anthems
VÖ: 07.02.2025
Brass For Gold (EP)
VÖ: 11.02.2022
Sleepin' Rough
VÖ: 01.01.1900
Saints Preserve Us!
VÖ: 01.01.1900