Im letzten Jahr musste Killer Mike viel Überzeugungsarbeit leisten, um Def-Jux-Gründer El-P zur Produktion seines Albums “R.A.P. Music” zu bewegen. Doch auch er ahnte zu diesem Zeitpunkt wohl noch nicht, wie gut dieses ungleiche Paar musikalisch – El Productos direkte und geradlinige Beats verhalfen Mike zu dessen bestem Album – und auch menschlich harmonieren würde. So kann man “Run The Jewels” getrost als das zweite gemeinsame Album betrachten, nur dass sich Jaime Meline und Michael Render nun am Mikrofon abwechseln. Im Gegensatz zu El-Ps ernstem und düsterem “Cancer For Cure” und Mikes politischem “R.A.P Music” steht bei den zehn neuen Songs der Spaß im Vordergrund, einzig “DDFH” über Polizeigewalt und Drogenmissbrauch und das abschließende “A Christmas Fucking Miracle” greifen die ernsthafteren Themen der Vorgänger auf. Auf “Run The Jewels” geht es vor allem darum, mit möglichst viel Wortwitz zu erläutern, warum El und Mike die Größten sind. Und wer tatsächlich glaubt, die Namensähnlichkeit zu dem größenwahnsinnigen Projekt von Jay-Z und Kanye West sei Zufall, wird bei “Sea Legs” von Killer Mike eines Besseren belehrt. “Niggas will perish in Paris/ Niggas is nothing but parrots”, heißt es da in Anspielung an den größten Hit des Duos und außerdem: “There will be no respect for the thrones.” “Run The Jewels” rüttelt am Thron und selten hat ein Staatsstreich so viel Spaß gemacht. Noch geiler wäre höchstens ein Cop-Buddy-Movie der Beiden gewesen, aber das soll ja noch folgen.