Für Ashes And Fire als richtigen Zeitpunkt spricht auch diesmal wieder einiges, aber andererseits ist Ryan Adams Karriere gespickt mit solchen Fehlstarts und den überemotionalen Fans, die jedes Mal sofort losrennen. Beim Versuch einer objektiven Einschätzung muss man gleich als erstes feststellen, dass die neue Platte im Grunde ist wie alle anderen Adams-Alben auch: wohltemperierte Countrypop-Songs vor dem Ganzkörperspiegel. Ab und zu staunt der Sänger selber darüber, wie viel Wahres und Schönes ihm da gelungen ist, manchmal gibt er sich mit ziemlich wenig zufrieden, und häufig ist es ihm auch egal. Authentisch ist das sowieso alles nicht, aber niemand arbeitet eben so gerne an der Fassade. Und die zumindest ist wieder ausnehmend hübsch geworden. Ich lass das Ego mal stecken, scheint die Stimme zu sagen, die sich Adams für diese Platte zugelegt hat, und gleiches gilt für die kurz gehaltenen Songs, die immer ein klein bisschen früher enden als sie könnten und deswegen gleich ein ganzes Stück besser aussehen. Norah Jones flattert an ein paar ausgesuchten Stellen durch den Hintergrund, und wie man hört, war Let It Be-Produzent Glyn Johns mit von der Partie. Nicht, dass es darauf ankäme. Als Song-Kollektion hat Ashes And Fire ohnehin ein hohes Niveau, und zunächst unscheinbare Kandidaten mausern sich zu Highlights. Zwei der größten sind Rocks samt strategisch wichtiger Schlagzeugbürste und Do I Wait mit flutschendem Gitarrensolo. Das Understatement macht den Weg frei.
weitere Platten
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29
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