Der in den Himmel gehypte Ryan Adams komponiert sich noch kaputt. Deswegen gibts jetzt eine Song-Kollektion, die “Demolition” heißt.
Das Ding mit Ryan Adams ist: Live ist der Typ unfassbar geil, einer der fähigsten Rocksänger überhaupt, ein Naturereignis. Auf Platte aber kickt er ungefähr so wie eine Familienpackung Valium. Sein Deutschland-Debüt “Gold” war einfach nur gediegener Altherrenrock für Karohemdenträger. Das mag Menschen mit Bauchansatz und Eigenheim gefallen, uns aber eben nicht. Die Hoffnung war: Auf der nächsten Platte rockt Ryan so laut und rau wie live. Oder wenigstens ein bisschen. Nun ist “Demolition” kein richtiges Studioalbum, sondern eine Kollektion von Liedern, die der 28-Jährige zwischen Dezember 2000 und Oktober 2001 verfasst hat. Unsere Hoffnungen erfüllt er hier leider auch nicht. Lieder wie der Opener “Nuclear” gehen zwar ab und in die richtige Richtung, sind aber sehr allein. Denn der große Rest des Albums verharrt im Balladesken, ist mitunter skizzenhaft, nett, aber selten wirklich packend. Und ist schon mal jemand aufgefallen, dass Wuschelkopf Ryan zuweilen klingt wie Tracy Chapman? Nun ja, wir geben die Hoffnung nicht auf. Ryan, mach mal lauter!
weitere Platten
Wednesdays
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Prisoner
VÖ: 17.02.2017
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Ryan Adams
VÖ: 05.09.2014
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29
VÖ: 06.01.2006
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Love Is Hell Part 1 & 2
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