S. Punch
New Royal Exhibition
Text: Nils Klein
Abgefrühstückt und vergessen? Vorschnell wird man das Interesse an aufkommenden Zahn-Zieher Bands der Marke Blood Brothers, Converge und Stillsuit nicht verlieren, wenn man auch weiterhin mit talentierten Nachzöglingen wie S.Punch versorgt wird. Die Augsburger legen mit “New Royal Exhibition” ihre zweite Definition von Wurzelbehandlung am aufgeschlitzten Kiefer vor. Und der erste Höreindruck bestätigt, dass sich das Namedropping auf der Bandhomepage mit Speerspitzen wie Envy, The Dillinger Escape Plan, Refused, Shai Hulud und Poison The Well nicht als Möchtegern-Posertum und reine Selbstüberschätzung demaskiert. Es ist ihnen hoch anzurechnen, dass sie nicht dasselbe abgenutzte Brachial-Knüppelkonzept zigmal herunterbeten, sondern von jedem Irgendwas-Core Topf kurz den Deckel lupfen, um ein wenig Geschmack von Postcore bis Chaos mitzunehmen. Doch trotz aller Lobhudelei, an manchen Stellen übernimmt man sich dann doch. Gerade dort, wo man bemüht ist, nicht konstant Gift und Galle zu spucken. Geradlinige Gesangsparts wie beim Einstieg von einem ansonsten hervorragend aufgebauten Song wie “The Hatchway” zeigen die Grenzen der Sangeskunst. Aber bis an diesen Punkt sollen andere erstmal aufschließen.