Oje, oje, hier ist sie, die zweite Pladde von Sabrina Setlur, die jetzt nicht mehr als Schwester S. firmiert. Direkt im ersten Stück “Teil II” gibt es einen Tic Tac Toe-Diss (“Ich pack` Euch in `n Sack und schmeiß den ganzen Sack ins Wasser, die Dicke quillt dann weiter auf und die bunten Zwei werden blasser”), der wohl nicht von ungefähr kommt. Stimmt ja irgendwie auch, was S mit “S Ist Soweit” angefangen hat, haben Tic Tac Toe auf unterstes Niveau gesenkt und an Millionen bescheuerter Teenager verkauft. Ärgerlich sowas. Der Rest der Platte nimmt dann einen, äh, befremdlichen Kurswechsel vor: Es geht um Emanzipation (“Du Liebst Mich Nicht”, “Nur Mir”) und Gefühle (“Wie Ein Spiegel”, “Ich Fühl`Dich”), wobei Setlur zwar immer noch gerne Kraftausdrücke dropt, aber auch nicht wirklich explicit wird – höchstens peinlich, wie bei “Freisein” oder “Das Will Ich Sehen”, bei dem sie sich in Bibelzitaten ergibt. Pelham Power Productions haben selbstredend wieder eine superfette, superglatte Produktion klar gemacht, deren Kommerz-Appeal ich trotzdem bezweifeln möchte – die mit wahnsinnig klebrigen Backingvocals und massenhaft geschmackloser Gimmick-Scheiße ausgestatteten Tracks dürften für HipHop-Fans die es real keepen schier unerträglich sein, aber auch ein Mainstream-Publikum nur bedingt ansprechen.
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VÖ: 01.01.1999