Von einem Paradigmenwechsel zu sprechen, wäre übertrieben. Aber den Machern des New Yorker Labels Tee Pee lässt sich eine Profiländerung attestieren. Angesagt ist bei ihnen gerade Jam-lastiger RocknRoll, der mit Versatzstücken des 60er Heavy Blues, des 70er Heavy Rock und einem Schuss Psychedelik fusioniert. Vorreiter dieser Entwicklung sind die unglaublichen Earthless, zuletzt stellten uns Tee Pee aber mit Joy, Fogg und Harsh Toke weitere Bands vor, die gerne mit langen, verspielten Songs hantieren. Das gilt auch für Sacri Monti. Kommen Joy und Harsh Toke aus San Diego, stammen Sacri Monti aus dem nicht mal 30 Meilen entfernten Encinitas. Es scheint in Südkalifornien einen Trend zu geben, den Sacri Monti genussvoll mit ihrem Debütalbum bedienen. Von den sechs Songs macht es keiner unter fünf, der längste aber bis zu zwölf Minuten. Es sind kleine Reisen, die die fünf Musiker da unternehmen. Und wo Earthless mit einer Gitarre auskommen, holen Sacri Monti eine zweite dazu und mit Evan Wenskay noch einen Mann für Orgel und Synthesizer. Er ist auch der Grund, warum Sacri Monti gelegentliche Deep-Purple-Momente in sich trägt, die Band sich jedoch viel weiter ins All katapultiert. Und zwar mithilfe einer satten Portion Fuzz, Wahwah, Orgelnebel und Space-Effekten à la Hawkwind. All das, vor allem aber das wild zuckende, bluesig mäandernde Grundgerüst der Songs weist Sacri Monti als weitere Hoffnungsträger einer winzigen Szene aus, deren Bands zwar auf Vinyl zuhause sind, die aber vor allem auf die Bühne gehören.
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Waiting Room For The Magic Hour
VÖ: 26.07.2019