Sacri Monti
Waiting Room For The Magic Hour
Text: Maximilian Leinweber
Seit über einer Dekade bringt die kalifornische Stoner-Rock-Szene immer wieder junge Bands hervor, deren Herz für die Musik einer vergangenen Zeit schlägt. Zu dieser Szene gehören auch Sacri Monti, die mit “Waiting Room For The Magic Hour” ihr zweites Album veröffentlichen. Die Platte ist ein knapp 45 Minuten langer Ritt durch die Frühgeschichte des Psychedelic- und Progressive-Rock. Der titelgebende Opener brennt ein Feuerwerk an Riffs und Fill-Ins ab, sein eingängiger Groove weckt Erinnerungen an Jimi Hendrix. Auf “Fear And Fire” erforscht das Quintett Led Zeppelins psychedelische Seite: eine intensive Jam-Session, die abwechselnd von Gitarre und Gesang vorangetrieben wird. Durch die dominierende Orgel auf “Starlight” scheint zwischen typischen Stoner-Gitarren etwas Deep Purple durch. “Wading In Malcesine” ist ein Instrumentalstück im Geist der ersten Minuten von Pink Floyds “Shine On You Crazy Diamond”. Trotz zahlreicher Einflüsse sind Sacri Monti keine stumpfen Kopisten, kombinieren Stoner-, Psychedelic- und Progressive-Rock miteinander, setzen das ganze ständig schweren Blues-Einschlägen aus und ergänzen spacige Elemente sowie akustische Momente. Gesangspassagen fügen sich nahtlos zwischen Gitarrensolos und wildem Schlagzeug ein. Das Ganze erhält sich dabei den Charme einer unbekümmerten Jam-Session, bei der die fünf Musiker immer wieder Hommagen an wegweisende Bands der 60er und 70er einwerfen und dann in Schwärmerei verfallen. Seien es nun Proto-Metal-Riffs oder Gitarrenmelodien à la Jimmy Page: Sacri Monti haben RocknRoll in all seinen Auswüchsen verinnerlicht.
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Sacri Monti
VÖ: 24.07.2015