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    Sadovaja
    White Depression (We Created It, Let’s Take It Over)

    VÖ: 25.02.2002 | Label: Luce/SPV
    8 / 12

    Teil 238 der immerwährenden skandinavischen Kulturstudie: In Schweden sind die Winter lang und die Menschen traurig. Was morgen allerdings schon wieder ganz aussehen könnte.

    Dort, wo sich Winter und Sommer, Tag und Nacht, Leben und Depression scheinbar übergangslos abwechseln, sind Sadovaja zu Hause. So ist es kein Wunder, dass nordische Melancholie hier einmal ganz groß geschrieben wird und im nächsten Moment schon wieder vergessen zu sein scheint. Streng bluesig ist man über die gesamten elf Songs der weißen Depression unterwegs – auch wenn sich mit dem musikalisch hervorragend integrierten Streichquartett eine zarte Schneedecke über die Lieder aus der Kälte zu ziehen scheint. Sadovajas musikalischer Brennpunkt ist einmal mehr eine Frau. Sarah Zodiac, ihre Zeichens Frontfrau, Songwriterin und einmal (“N.Y.C.”) sogar allein verantwortlich für Gitarre, Bass und Stimme. Was sachlich betrachtet harmloser Indierock mit hohem Schmock-Faktor sein würde, erfährt durch sie eine erotische Aufwertung, die “The Only One” wohl am besten dokumentieren dürfte. Optimistische Töne wie die in erwähntem “N.Y.C.” geraten da fast zu einem Störfaktor inmitten der wunderbaren Düsternis. Aber bei dem Track hat Frau Zodiak wohl auch eher an etwas anderes als schwedische Nächte gedacht. Was also tun mit diesem zweifellos interessanten Debüt? Zusammen mit einer guten Flasche Rotwein in eine dicke Wolldecke einmotten, um pünktlich zum nächsten Winter seinen vollen Charme auszuspielen? Es wäre schade um die Wartezeit.