“III” erhebt sich tatsächlich noch ein wenig deutlicher als seine beiden Vorgänger über das bloße Ausführen längst versteinerter Hardrock-, Doom- und Stoner-Standards. Auf den meterbreiten Gitarrenfundamenten ruhen bei Sahg stattdessen immer öfter dissonante Metalriffs und -soli, wie man sie insbesondere von den Soloalben von Bruce Dickinson kennt, die ebenfalls ihre Wurzeln in den späten 70ern und frühen 80ern hatten. Diesem unten druckvollen, aber oben offenen Sound erlaubt die Band mit den starken “Mother’s Revenge” oder “Shadow Monument” sogar Ausflüge bis an den Rand von Prog à la King Crimson. Spätestens beim zügig nach vorn ziehenden “Downward Spiral” schimmern außerdem auch Thrash-Sozialisation und generell früher Metal durch. Dazu gibt es wenige dezente Experimente wie das Intro von “Mortify”, das von fiebrigem Gitarren-Feedback und brodelnder Rhythmus-Arbeit direkt in straighten Hardrock übergeht. Sänger und Gitarrist Olav Iversen holt mit seiner eher neutralen Stimmfarbe im Referenz-Dreieck von Bruce Dickinson, Ozzy Osbourne und Chris Cornell zwar keine Trophäen, sorgt aber dennoch für eine stimmige Atmosphäre – was für den oft technikfixierten skandinavischen Metal durchaus ein Kompliment ist. Sowieso ist es die Songorientierung, die diesen mit dem Handwerkszeug des Metal gemachten Hardrock hörenswert macht. Und auf “Hollow Mountain” könnten sich wohl John Bonham und Tony Iommi gleichermaßen einigen.
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