Vierter Versuch der Band aus Münster. Die Abkehr vom Fun-Pop ist zumindest geschafft.
Als Samba 1996 ihre erste Platte “Zuckerkick” veröffentlichten, ging ihnen schnell der Ruf voraus, eine Light-Version von Tocotronic zu sein. Ihren harmonischen Pop reicherten sie mit halbwegs lustigen Texten an, die zwar ein wenig an den Pforten des Diskursrock kratzten, aber eigentlich gar keinen Einlass verlangten. Mit “Das Licht, das auf mich scheint und aus dem Kühlschrank meiner Küche kommt” warf das Album sogar einen kleineren Hit ab, doch gerieten Samba spätestens nach dem völlig missglückten zweiten Album “tba” vollends in Vergessenheit. Nach dem melancholischen “Millionen ziehen mit” kommt mit “Komando” jetzt das vierte Album der Band um Knut Stenert und überrascht mit sehr relaxtem deutschem Pop, der sich manchmal an den Sternen, manchmal an Kante orientiert, jedoch meistens eigenständig bleibt. Die Platte wirkt erstaunlich geschlossen und trotz einiger witzig gemeinter Textpassagen relativ ernsthaft und nachdenklich. Zwar dominiert in der ersten Hälfte oft die Langeweile, doch gelingen Samba vor allem mit “Common Pullover”, “Sie brauchen uns” oder “Im See” am Ende von “Komando” schöne Kleinode an die Liebe und den Alltag. Wie das der Diskursrock eben so verlangt.
weitere Platten
Die Ekstase der Möwen
VÖ: 25.03.2011
Himmel für alle
VÖ: 14.07.2006
Aus den Kolonien
VÖ: 06.09.2004
Das Licht
VÖ: 30.11.1999
dto.
VÖ: 30.11.1999
Millionen ziehen mit
VÖ: 01.01.1999
t.b.a.
VÖ: 01.01.1900