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    Saosin
    dto.

    VÖ: 03.11.2006 | Label: Capitol/EMI
    Text:
    8 / 12

    Die schwerste Geburt in der Geschichte des modernen Emo. Gute drei Jahre hat es gebraucht. Die Erwartungen erfüllt es nur zum Teil.

    Als im Juli 2003 diese schlichte, weiße EP auf die Menschheit losgelassen wurde, brauchte es eine Weile, bis auch auf dieser Seite der Welt zugehört wurde: fünf Hits, mächtig produziert, und als Kirsche on top Anthony Green. Was hat der eine Stimme! Fast weiblich, so hell, als hätte er kiloweise Kreide gefressen. Die Vergleiche mit Claudio Sanchez von Coheed And Cambria waren treffend. Die EP entfachte ein Lauffeuer. Doch bevor die Kalifornier Können und Popularität ausweiten konnten, kam der Schnitt. Green ging, tobte sich The Sound Of Animals Fighting aus und machte mit Circa Survive Ernst. 2006. Saosin schreiben knackige Songs, haben einen bombastischen Sound, eingängige Melodien und in Cove Reber einen würdigen Nachfolger für Green gefunden hat. Auch Reber hat eine sanfte, kraftvoll-helle, nie verkitschte Stimme. Etwas weniger ausformuliert als die von Green. Von der zweiten EP ist auf dem Debüt nur das Stück “Bury Your Head” geblieben. Darum ranken sich elf weitere, die keine Ausfälle sind, aber ohne den “Aha!”-Effekt auskommen müssen, den die erste EP so unnachahmlich gemacht hat. Was Saosin auszeichnet, ist ihre Unaufdringlichkeit. Hier keift niemand. Hier gniedelt niemand. Die zwei Gitarren bilden meist eine groovende Einheit, das Schlagzeug ist eine Maschine. Das Produzenten-Team aus Howard Benson (My Chemical Romance) und Chris Lord-Alge (Underoath) überlässt nichts dem Zufall. Dass in den letzten drei Jahren reihenweise ähnliche Musik den Markt überflutet hat, wird an Saosin nicht spurlos vorübergehen. Ernstzunehmender als Story Of The Year, Senses Fail und die letzte Used sind sie allemal.

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