Satan Takes A Holiday
Satanism
Text: Frederik Tebbe | Erschienen in: VISIONS Nr. 362
Es ist Geschmacksache, wenn mit “Feel My Love” der dritte Song des Albums der Schweden Satan Takes A Holiday anklingt und der Refrain von einem pulsierenden Clubsound getragen wird. “Can you feel my love?”, fragt Sänger Fred Burman, und es pumpt und pumpt so stoisch, als wäre der Beat direkt aus den 90ern.
Es ist ein Experiment, das zunächst irritiert, aber zu einer Art Guilty Pleasure heranwachsen kann, wenn man es nur zulässt. Es ist jedoch das einzige Wagnis dieser Art auf “Satanism”. Sonst schielen Burman, Bassist Johannes Lindsjöö und Schlagzeuger Danne McKenzie eher wie auf ihren bisherigen Platten in die 60er und 70er und überführen den Rock’n’Roll von damals ins Heute. Etwa im hyperaktiven Vollgas-Opener “Follow Me To The Desert”, der in den Indieclubs rund um die Jahrtausendwende wie ein Magnet die Leute auf die Tanzfläche gezogen hätte, oder dem fuzzig-lässigen “All Nighter”, das sich in Sound und Groove vor Josh Homme verbeugt.
“Satanism” ist keine originelle, dafür aber kräftige Partyplatte im Geiste von Bands wie den Black Keys, Raconteurs, Hives und Konsorten. Wer also mehr stabile Gitarrenmusik voller Testosteron möchte, findet in Satan Takes A Holiday die richtigen Advokaten.
Das steckt drin: The Black Keys, The Hives, The Raconteurs