Die perfekte Lösung also für jene Headbanger, die gegen Eierkneifer-Gesang allergisch sind und sich vor technisch perfekten Fünf-Minuten-Soli gruseln. Zwar sind die Gitarren bei den riffgewaltigen Saviours etwas filigraner geworden, was vermutlich am neuen Leadgitarristen Sonny Reinhardt liegt, doch die Band aus Oakland brettert immer noch derart überdreht und krachend durch ihre Songs, dass einem Musiklehrer unweigerlich die Haare zu Berge stehen müssen. Gesangslehrer sollten besser gleich weghören, denn Austin Barber ist ein Punkrock-Shouter, der gar nicht singen kann. Oder will. Dafür kann er besser bellen als ein heiserer Kojote oder röhren wie ein eingerosteter Käfer-Motor. Aber die Vocals sind hier ohnehin Nebensache, wie sich bei Livin In The Void zeigt, einem mächtigen Acht-Minuten-Midtempo-Wälzer mit feinen Melodien, zu dem sich hervorragend die Matte schütteln lässt. Da kommt Barbers Organ kaum gegen die massive Soundwand an, weshalb er es schließlich aufgibt und die Instrumente alleine weitermarschieren lässt, bis sich alle in Trance gemosht haben. Freunde der frühen Iron Maiden fühlen sich bei Saviours gleich zu Hause, besonders in Burning Cross und Apocalypse World Split, wo halsbrecherische Riffs und Läufe angenehmen Schwindel erregen. Eigenwillige Breaks und Rhythmuswechsel machen die Songs zwar sperrig, aber auch aufregend. Letztendlich wird dann sowieso wieder aufgesattelt für einen Höllenritt im Schweinsgalopp. Wie bei Slave To The Hex, der Saviours-Version von Metallicas Creeping Death. Ein rumpelndes, rauschendes, schepperndes Fest für Ohren und Nackenmuskulatur.