Marty James überzeugt mit wildem, aber durchgehend interessantem Stilmix zwischen HipHop, Funk, Soul und diversen Rockspielarten.
Scapegoat Wax ist die Einmann-Band des 25-jährigen Kaliforniers Marty James, der einst von Beastie Boy Mike D. für das `Grand Royal`-Label entdeckt wurde. Mit `Swax` setzt er nun die größtenteils originellen Klangspielereien seiner Vorläuferalben fort. So bietet `Freeway` nahezu authentisches Seventies-Discofeeling und erinnert – ohne cheesy zu wirken – an Earth Wind & Fires beste Momente, während `Watching The Rain` Chill-out-Slackerrock im Stile von Beck oder den Eels sowie eine überraschende, doch durchaus passende Rap-Einlage bringt. Apropos Rap: Sowohl die Single `Lost Cause` als auch `Eardrum` verbinden old-schooligen, an den typisch abgehackten Achtziger-Sound von N.W.A. und Public Enemy angelehnten HipHop mit brandaktuellen Ragga-Parts. Die zweite Hälfte des Albums besteht dann vornehmlich aus new-wavigen Popnummern (`Blood Sweet`, `Space To Share`), wie Jonathan Richman sie einst spielte, oder krudem Seventies-Bluesfunk (`Aisle 10`), den in dieser Intensität ansonsten höchstens noch G. Love & Special Sauce zustande bringen. All dies ließe eigentlich eine zerfahrene, fast schizophren wirkende CD erwarten – die große Stärke von James ist jedoch, diese grundverschiedenen Elemente elegant unter einen Hut zu bringen und ein niemals langweiliges und doch homogen wirkendes Gesamtwerk abzuliefern.