Scared Of Chaka
Tired Of You

Im großen Stil sind Scared Of Chaka bisher nicht bekannt geworden, obwohl das Trio aus Albuquerque/New Mexico auf schon vier Alben sein Können unter Beweis gestellt hat. Durchaus erfolgreich versuchen Cisco Baretta (git., voc.), Ronald J. Skrasek (dr.) und Dameon Waggoner (b.), dem alten Punkstiefel neues Leben einzuhauchen. Daß dabei auch Teile der Vergangenheit exhumiert werden, ist völlig normal, so daß dem Hörer auf „Tired Of You“ die Circle Jerks ebenso wie die Dickies über den Weg laufen. Der Höhepunkt der Zeitreise ist die Verbeugung vor MC 5 in Form einer „Teenage Lust“-Coverversion. Ansonsten ist „Tired Of You“ mindestens so erfrischend wie die Gardena-Gartendusche nach einem dreistündigen Sonnenbad. Ungestüm und unverbraucht wird hier losgedroschen, als wären gefrustete Kleinstadtkiddies am Werk. Dieser Charme wird noch durch die gelegentlichen Keyboard-Einwürfe gesteigert, die Songs wie „Monsters“ oder „A Lie And A Cheat“ erst zu den Perlen machen, die sie zweifellos sind. Dann mutieren Scared Of Chaka vollends zu Kirmes-kompatiblen Clownpunks. Keiner der Songs ist länger als 2 Minuten, was einiges über den Charakter dieses Albums verrät. Scared Of Chaka haben das Talent, aus ganz einfachen Mitteln einen spritzigen Melodic-Garage-Cocktail zu mixen. Als Sahnehäubchen bedient sich die Drei-Mann-Combo des gut abgehangenen Sixties-Sounds. Nicht zuletzt deshalb eine der interessantesten und besten Platten dieses Sommers.