Heilige Vielfalt, was Dirk Dresselhaus aka Schneider TM da zusammengebastelt hat, sucht seinesgleichen unter den aktuellen Veröffentlichungen im weiten Feld elektronischer Musikerzeugnisse. Das knistert, fiept, rumpelt und rasselt, dass es eine Freude ist, gleichzeitig swingt es wie sonst was und lädt zum sofortigen Mitwippen nebst Fingerschnippen ein. Freundliche Melodiebögen tauchen am Horizont auf und sagen klipp und klar, das sie Pop sind, reiner Pop, knallbunt und zeitlos. Der soulige Gesang bei “Frogtoise” erinnert an Raz Ohara. plötzlich kommt so etwas wie HipHop, “Turn On” heißt die Nummer, da hat Kollege Max Turner ein Wörtchen mitgeredet. Manchmal, doch stets unerwartet, gibt Schneider TM auch den hintersinnigen Singer/Songwriter – und zwar ebenso sicher und souverän wie den allzeit ausgelassenen Soundforscher, der er ja in erster Linie ist. Dabei ist “Zoomer” nach der ’98er-LP “Moist”, einigen Singles und diversen Remixes erst sein zweites Full-Length-Album, und die eigentliche Leistung besteht darin, dass es gleichzeitig sehr verspielt und sehr erwachsen geraten ist. Acht Tracks, die nachhaltig mit dem Vorurteil aufräumen, elektronische Musik sei nichts als seelenlose Knöpfchendreherei.
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