Auch wenn die Stimmen des Schwesternpaars Claudia und Alejandra Deheza zum Verwechseln ähnlich klingen, sie sind nicht identisch. Auf den ersten beiden Alben erzeugte der zweistimmige Gesang immer eine minimale, angenehme Spannung. Jetzt, wo School Of Seven Bells nur noch aus Alejandra und Benjamin Curtis bestehen, fehlt diese Spannung. Die Band klingt zwar immer noch verhältnismäßig verträumt und geheimnisvoll, aber nicht mehr so sphärisch wie beispielsweise auf dem Debüt “Alpinisms”. “Ghostory” legt sich weniger auf das Gemüt als seine Vorgänger. Die Lieder führen den Hörer nicht mehr in düstere, geheimnisvolle Traumwelten, sondern vielmehr auf die Tanzfläche. “The Night” und “Scavenger” klingen nach 80er-Pop, “Low Times” liefert einen geraden Discobeat. Deheza und Curtis sind großartige Songwriter – das beweisen sie permanent, indem sie gekonnt Sounds schichten und um tolle Melodien arrangieren. Seit ihrem Debüt bewegen sich School Of Seven Bells auf diesem konstant hohen Niveau und ändern von Album zu Album leicht die klangliche Dimension und die zugrunde liegende Geschichte. “Ghostory” handelt von dem Mädchen Lafaye, das von Gespenstern umgeben ist, die für Liebe oder erlebte Verletzungen stehen. Trotz der fantastischen Geschichte ist das Album nicht so magisch wie seine Vorgänger. Ob Absicht oder nicht: Auf “Ghostory” öffnen sich School Of Seven Bells deutlich dem Pop. Schade ist das für diejenigen, die sich mit der Platte über Sonntagnachmittage hinwegträumen wollen.
weitere Platten
Alpinisms
VÖ: 14.11.2008