Schtimm
Time, Space And Other Stories
Text: Sascha Krüger
So genau weiß man zwar nicht warum, aber Schtimm scheinen für ein Album immer eine Art übergeordnetes Thema zu benötigen. Nach dem Compilation-, Cover-, Featuring-Album sowie der Sommer-EP jetzt also eine Platte der Shortstorys. Ja, das passt. Jeder Song – von denen manche durchaus eine epische Breite von bis zu sechs Minuten mit sich bringen – erzählt eine Geschichte für sich: anders als der Rest, ein eigenständiges, abgeschlossenes Stück; zusammengenommen eine bezaubernd vielseitige Kurzgeschichten-Sammlung, die aber immer noch die starke, prägnante Handschrift der Autoren trägt. Und ebendie ist noch pointierter und zugleich verschnörkelter, wie die geschwungenen und doch exakten Stricke einer gewieften, traditionsverbundenen und gleichzeitig zeitlosen Kalligrafie. Wo Schtimm mit der schwermütigen Nordlicht-Atmosphäre bislang stark an Ortsnachbarn wie Washington oder Midnight Choir erinnerten, ist nun mehr Zug, Druck, Melodiegriffigkeit, auch Tempo, kurz: Pop drin. Endlich eine Platte von ihnen, die noch genug Winter und Dunkelheit besitzt, um zu verzaubern, zugleich aber auch hervorragend als Soundtrack zu sommerlichem Liegen auf den bunten Sommerwiesen dieser Welt funktioniert.
weitere Platten
Featuring...
VÖ: 14.06.2004
Plays Mrakoslav Vragosh
VÖ: 14.07.2003