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    Schweisser
    Heiland

    VÖ: 01.01.1900 | Label: Alternation/Intercord
    10 / 12

    4-Ohren-Test

    Mit ihrem dritten Album haben die Schweisser offensichtlich mehr Lust an ruhigeren Tönen gefunden. Sie donnern nicht mehr wie mit „Eisenkopf” oder „Ärger” bretterhart aus den Boxen und ihre deutschen Texte sind präziser, nicht mehr so knochentrocken wie auf den beiden bisherigen Alben. Die Fünfer-Combo hat ihren Sound fließender und weicher gestaltet, insgesamt sehr eingängig und wahrscheinlich einem breiteren Publikum zugänglich. Die Band hat auf diesem Album aber auch an Individualität verloren. Einen Schweisser-Song konnte man vor „Heiland” immer von anderen harten deutschen Acts unterscheiden, jetzt nicht mehr… Doch was soll der Geiz, diese zwölf Songs sind durch die Bank tanzbar. Wo noch gebangt wird, wird man die Schweisser hören. Wo Ruhe gewünscht wird, bieten die Songs Spielraum zum Nachdenken. Und hätten sie mit „Heiland” wie auf „Eisenkopf” und „Willkommen im Club” geklungen, hätten sie sowieso massenhaft Schelte von wegen null Weiterentwicklung kassiert.
    Claudia Nitsche 10

    Schweisser zum dritten. Vor zwei Jahren, im Vorprogramm von Pro-Pain, fand ich die richtig gut. Fieses Saxophon-Gegrunze, Metal kurz nach der Zellteilung und eine Textzeile, die mir seitdem im Kopf rumspukt. „Hölle ist kein Ort, Hölle ist ein Zustand.” Vielleicht verklärt die Vergangenheit so einiges, vielleicht haben sich die fünf Münchner auch nur weiterentwickelt, „Heiland” jedenfalls wirkt auf mich wie der bei Douglas Adams entlehnte Titel Nummer 6: „Größtenteils harmlos.” Alternative Metal der Marke Kennichdoch, dessen metaphorische Wunden-Angst-Lyrik vor allem eines will: Mahnen. Glaubt immer an euch selbst, betet niemanden an, vergeßt die Kondome nicht. Das alles aus der bewährt schmerzhaften, Insidertum sugerrierenden Ich-Perspektive. „Ich erlöse dich” singt die Droge. Kennt man ja. Richtig schlecht finde ich „Immer noch da” und seine „Ich hab alles mitgemacht, so schnell kriegt ihr mich nicht”-Märtyrerlyrik. Was wollt ihr? Das Mitleid des Proletariats? Auch wenn diese Platte durchaus ihre starken Momente hat („Heiland” oder „Meine Liebe ist ein Monster” feat. Finnengeiger Apocalyptica) und fett-klar produziert ist – wer nach Indien fährt, bringt „Sgt. Pepper” mit, aber nicht sowas.

    Ingo Neumayer 4

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