Der Songwriter und Wahl-New-Yorker überrascht auf seinem neuen Album durch und durch mit frischen Einflüssen. So könnte The Wonder Of Falling In Love auch ein Song der Temptations sein. Das Stück trägt so eine Leichtigkeit mit sich, dass es fast scheint, als wäre es aus einer genialen Idee geboren und binnen wenigen Minuten zu Papier gebracht worden. Eine lockere Melodie, zarte Streicher, ein Chor und das gute Gefühl von Frühling – mehr braucht es nicht, um auf dieser Platte glücklich zu sein. Dazu kommt ein Scott Matthew, der stets beteuert, wie einsam er gewesen ist. War er wohl auch. Anders ist es bei Sweet Kiss In The Afterlife: Hier ist das einzig wichtig Erscheinende seine warme Stimme. Insgesamt scheint Scott Matthews ein gutes Mittelmaß zwischen Üppig- und Bescheidenheit gefunden zu haben und bringt dabei eine Platte hervor, die so verspielt experimentell ist, dass man genau das nicht so schnell bemerkt. Genau das macht ihre Raffinesse aus – Gallantrys Favorite Son ist weder zu melancholisch noch zu heiter (obwohl es mit Black Bird sofort sehr schwermütig, geradezu bedrückend losgeht, er legt eben gerne falsche Fährten). Matthews Lieblingsthemen Liebe und Trennungsschmerz ist er treu geblieben. In der Musik verarbeitet er öffentlich sein Privatleben. Sinking, ein sehr melancholischer Song, soll der persönlichste sein, den er je geschrieben hat. Kann gut sein. Vielleicht ist Gallantrys Favorite Son sogar die persönlichste Platte.
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