Die Scycs machen weiter und bleiben irrelevant.
Eines muss man ihnen lassen: Sie sind Pofis darin, Kritik vorwegzunehmen. “Wie konnte das nur passieren? Das fragt sich jedes Kredibelchen”, kommen die Scycs in der neuen Biographie berechtigten Zweiflern zuvor. Die Rede ist natürlich von der neuen Single “Unbelievable”, ein Cover des EMF-Clubhits. Keine Ahnung, wie das passieren konnte, es hätte einfach nicht passieren dürfen. Die Kunst ist schließlich nicht, die eigenen Fehler im Nachhinein selbst zu formulieren, sondern sie zu vermeiden. Zum Rest der Platte: Der flotte Opener “How It Feels” sowie die Ballade “Anything” sind passable Rock-Pop-Nummern, der Rest tendiert klar in Richtung langweilig, weil zu glatt und ohne einprägsame Melodien – eine fatale Kombination. Mal tauchen komische Synthiesounds auf, mal Fury In The Slaughterhouse-Melodien und Texte, zu denen auf Handballfeten im Kreis getanzt wird. “Timelapse” belegt, dass die Scycs auf die Kieler Woche gehören, nicht aufs Bizarre. Was nichts schlimmes ist. Denn die meisten schaffen nicht einmal das, sondern werden Redakteur bei einer Musikzeitschrift.