Auf seinem dritten Album erzählt das Quartett aus Stockholm die Geschichte einer Person, deren politische Überzeugungen sich im Laufe seiner Persönlichkeitsentwicklung vom hoffnungsvollen Rebellen zum resignierten Zyniker wandeln. Was sich im ersten Moment recht verkopft und schwer verdaulich liest, wirkt auf “Kampen Går Vidare” überraschend leicht. Das mag zum einen daran liegen, dass die Botschaften in Songs wie “Hatar det ändå” (deutsch: Hasse es trotzdem) oder “Kampen ga?r vidare” (deutsch: Der Kampf geht weiter) nur denjenigen zugänglich sind, die Schwedisch beherrschen, zum anderen an der Leichtigkeit der Melodien und Riffs. Schon im Opener “Sa?ng om va?ren” beginnen Second Sun mit überschwänglichen, schnellen Riffs, die sich in “Sla? tillbaks” nochmal steigern und stellenweise sogar an Sänger Jakob Ljungbergs Stimme vorbei rasen. Dass das Quartett dabei nicht selten an die frühen Werke von Hardrock-Urgestein Alice Cooper oder an W.A.S.P. erinnert, ist kein Zufall: Laut eigenen Angaben haben beide als Inspiration für “Kampen Går Vidare” gedient. Dennoch klingt bei Second Sun alles etwas glatter als bei ihren Vorbildern und einen echten Höhepunkt bleiben sie schuldig. So zeigt sich auch das abschließende “Go?r alltid ditt ba?sta fo?r de du a?lskar” melodisch eingängig, ohne dabei allzu kreativ zu sein.