Seether
Holding On to Strings Better Left to Fray
Text: Stefan Layh
Seit acht Jahren geht die Band den Nickelback-Weg. Und damit ist sie nicht allein. 2003 veröffentlichten Nickelback mit The Long Road, Puddle Of Mudd mit Life On Display und Staind mit 14 Shades Of Grey jeweils ihr Album nach dem Durchbruch. Auf allen drei zu beobachten: eine Band auf direktem Weg ins kreative Vakuum. Sie alle wollten ihren Erfolg zementieren, die Sparschweine mästen und das Eisen schmieden, so lange es noch glühte. Vor lauter PR-Zielen in den Ohren und Dollarzeichen vor Augen vergaßen Nickelback, Puddle Of Mudd und Staind, ihren Songs Leben einzuhauchen. Null Mut, null Wut, null Blut. Seether reihen sich in die Schlange der uninspirierten Auf-Nummer-Sicher-Geher ein. Ihr gutes Debüt Disclaimer von 2002 veröffentlichten sie damals gleich zweimal. Seitdem stecken Seether künstlerisch in toten Hosen. Holding On To The Strings Better Left To Fray ist das dritte Studioalbum nach dem Doppel-Einstand, mit dem sie sich selbst abpausen. Die Kopien klingen von Mal zu Mal blasser, banaler, blutleerer. Die Seether-Songs haben soviel Seele wie ein Werbe-Kugelschreiber, soviel Profil wie ein abgegriffenes Stück Seife. Seether prügeln mit dem Holzhammer solange auf ihre Musik ein, bis auch der letzte Ton in den Radiorock-Setzkasten passt. Wer beim maßlos pathetischen Pass Slowly Gänsehaut kriegt, hat sich noch nie die Frage gestellt, was Chad Kroegers Friseur beruflich macht. Oh yea-eah/ Cant you stay a while longer?, fleht Shaun Morgan. Als ob wir nichts Besseres zu hören hätten.
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