Der Titel (Original: “Catering To Cowards”), die Texte (Original: viel mehr Flüche und Schimpfwörter), das Cover (Original: anders) – an diesem Album wurde erstaunlich viel geschraubt. Was tut man nicht alles, um ein “Produkt” zielgruppengerecht zu verarzten? Spaß beiseite, immerhin hat diese Band einmal eine VISIONS-Party gespielt. Warum? Weil sie sich ihre südafrikanische Unbekümmertheit beim Debüt “Disclaimer” bewahrten und im Neo-Grunge-Genre zu den Originelleren gehörten. Spätestens aber nach dem US-Balladen-Hit “Broken” und dem Ausschlachten des Evanescence-Faktors (Sänger Shaun Morgan ist mit Amy Lee liiert) hat sich diese Band verkauft, musikalisch verrannt. Oder besser: Sie ruht sich auf dem bisherigen Erfolg aus und liefert das gleiche Album noch mal ab. Metal-Riffs, Cobain-artiger Gesang, bekannte Rhythmen. Dass die dicke Kette am Geldbeutel ja nicht aus dem Gleichgewicht gerät… Seether folgen der “harte Schale, weicher Kern”-Strategie, haben aber nicht das Zeug, sich eine eigene Identität zu schaffen (siehe Puddle Of Mudd). Auf der einen Seite verständlich (weil menschlich), auf der künstlerischen enttäuschend. Es ist eben nicht überall Karma drin, wo’s drauf steht.
weitere Platten
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Holding On to Strings Better Left to Fray
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Finding Beauty In Negative Spaces
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Disclaimer
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