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    Selig
    Von Ewigkeit zu Ewigkeit

    VÖ: 01.10.2010 | Label: Vertigo/ Universal
    Text:
    5 / 12

    „Das seligste aller Selig-Alben, die Essenz aus dem bisherigen Schaffen“, meint Jan Plewka. So schlecht ist die Band doch gar nicht, meinen wir.

    Man muss die Bezeichnung Adult Oriented Rock (laut Wikipedia „ein Subgenre der Rockmusik, das sich durch eine starke kommerzielle Ausrichtung und einen hohen Grad an Professionalität auszeichnet“) gar nicht schlimm finden. Trotzdem haftet ihr natürlich ein schaler Geschmack an.

    „Starke kommerzielle Ausrichtung“, „hoher Grad an Professionalität“ – abgeklärt, kalkuliert? Das will sich niemand vorwerfen lassen.

    Auch nicht Selig, aber die müssen. Ihr neues Album Von Ewigkeit zu Ewigkeit spielten sie schnell und schmerzlos nach der letzten Tour ein, auf der sie gemerkt haben, dass sie den Leuten noch gar nicht egal waren. Intuitiv sollte es sein, melodisch, psychedelisch. Ist es aber nicht.

    Es wirkt blutleer und berechnet. Als wollte die Band melken, was noch zu melken ist, bevor sie die Industrie (erneut) verschluckt. Da helfen auch die Texte nicht, die natürlich auf einem Niveau sind, das hier und da eine großartige Zeile abwirft. Doch Plewka klingt in Hol mich hier raus wie ein flacher Westernhagen, und das Riff des Titeltracks hätten die Chili Peppers in ihren besten Zeiten für zu schlecht befunden und an Incubus abgetreten. Überhaupt weht der Wind durch das Album wie durch ein leeres Gebäude. Die Songs mögen nicht schlecht sein, sind aber noch lange nicht gut genug, um wirklich Staub aufzuwirbeln. Selig haben offenbar gedacht, sie hätten schon wieder ihr altes Standing erreicht, auf dem man nicht arbeiten muss, um zu überleben. Gemessen an Von Ewigkeit zu Ewigkeit lagen sie da falsch.

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