Metal mit Hymnenpotential, tadellosem Sound – und einer Daseinsberechtigung.
Never change a winning sound – dieses Motto könnte die Finnen auf ihrem mittlerweile sechsten Output zur konsequenten Beibehaltung ihres Kurses inspiriert haben. Was nicht wirklich schlimm ist, stellt der straighte Metal der Nor(d)mannen doch so ziemlich das Unpeinlichste dar, was man im Keulenschwinger-Zeitalter an Metal-Mann und Banger-Frau bringen kann, ohne damit das Bleiberecht auf diesem Planeten zu verspielen. Crimson macht zunächst einmal da weiter, wo der Vorgänger Frozen aufhörte: Schwer epische Metalhymnen mit eingängig gemeinten Refrains, klasse Soli und einem tadellosen Sound. Doch wagen die Finnen sich im direkten Vergleich an eine größere Bandbreite in puncto Dynamik heran; der Opener Bleed In My Arms beginnt zunächst wie ein besserer Megadeth-Track, bereitet mit einem leisem Zwischenspiel aber mental auf den roten Faden des Albums vor. Ab der Mitte des Albums hängt man dann angesichts der entschieden zu homogenen Songstrukturen und Gesangsmelodien leicht durch, was auch der Einsatz der guten alten Hammond in The River und No More Beating As One nicht so recht überspielen will. Ein wenig mehr Mut zur Variation hätte da sicher mehr Highlights wie Killing Me Killing You oder das experimentierfreudige One More Day hervorgebracht.
weitere Platten
The Coffin
VÖ: 13.11.2009
Frozen
VÖ: 01.01.1998
The Cold White Light
VÖ: 01.01.1900
Down
VÖ: 01.01.1900