Na also, Finnenrock einmal ohne nervigen Hui Buh-Faktor und Bleichgesichter mit Zahnfleischbluten. Für Sentenced hat erst einmal ihre Musik Priorität, was “Down” von lästigem Grunz-Ballast befreit und Platz für straighten Metal (in diesem Fall ist wirklich keine klassifizierende Vorsilbe angebracht) schafft. Gelegenheit zu Schmunzeleien bleibt dennoch, wenn Sänger Ville Laihiala zu seinen Früh-Achtziger-Hunnenschreien ausholt und die elf Kapitel wuchtigen Stampfrocks mit seiner kräftigen Düsterstimme verziert. Sentenced haben definitiv Klasse und einen Anspruch an sich selbst, der eine ganze Reihe ihrer Kollegen – auch Paradise Lost bilden da keine Ausnahme – locken aus dem Rennen werfen wird. Wer durch die Prägnanz des getragenen “Bleed” noch nicht von der Andersartigkeit der Nordländer hingerissen ist, darf im Instrumental “0132” und dem darauffolgenden “Warrior Of Life” selten gehörte Höchstleistungen der Gitarrenkunst entdecken – womit man Sentenced auch spielerisch betrachtet in der Oberliga ansiedeln kann. Sollte der Ur-Metal jemals ein Revival feiern, könnte dies der Anfang sein.
weitere Platten
The Coffin
VÖ: 13.11.2009
Crimson
VÖ: 01.01.2000
Frozen
VÖ: 01.01.1998
The Cold White Light
VÖ: 01.01.1900