Death Metal goes RocknRoll – das Phänomen an sich ist nicht neu. Seit Bands wie Tiamat oder Paradise Lost Kehrtwendungen in Richtung melodischer Rock eingehen, mißt man Schwermetaller wieder an Maßstäben, die schneller als früher die Spreu vom Weizen trennen helfen. Sentenced sind solche Kandidaten. Auch hier bleibt es nicht dabei, ausschließlich den Fuß vom Gas zu nehmen und wieder zu allgemein gebräuchlichen Skalen zurückzukehren. Ähnlich wie ihre Landsleute Hundred Years bemühen sich die Finnen, mit Frozen in den klassischen Metal-Kontext zurückzudrängen, ohne die DM-Roots gänzlich hinter sich zu lassen. Das klingt im Idealfall nach treibenden Mid-Tempo-Stampfern, glänzenden Soli und Refrains, die nach Subtraktion von Ville Laihialas Bikerorgan genausogut von Rage, Blind Guardian oder den neueren Metallica stammen könnten. In seiner Konsequenz reicht das Spektrum bis hin zu balladeskem Spacerock (Mourn) und Instrumentals wie Burn, die mit fernen Ethno-Vibes das DM-Universum weit hinter sich lassen. Daß Sentenced ihren Kopf mit Frozen dabei geschickt aus der Stagnations-Schlinge ziehen, ist klar. Wie bemerkenswert aber, daß hier ausgerechnet jene Songstrukturen wiederentdeckt werden, die der Death Metal einst zu zerstören versuchte…
weitere Platten
The Coffin
VÖ: 13.11.2009
Crimson
VÖ: 01.01.2000
The Cold White Light
VÖ: 01.01.1900
Down
VÖ: 01.01.1900