Der Ausstieg des zweiten Cavalera-Bruders Iggor lässt Nostalgiker aufjaulen: Was hat diese Band noch mit Sepultura zu tun? Ansichtssache, ob diese Frage berechtigt ist oder ungerecht. Etikettenschwindel hin oder her: Sepultura starren uns unverwandt in die Augen – und schlagen zu. Wortwörtlich, immer wieder. “A-Lex” vertont den Burgess-Roman “A Clockwork Orange”, das zerfahrene Leben und hemmungslose Ausrasten des Protagonisten Alexander DeLarge. Die Handlung wird durch instrumentale Interludes sauber in vier Kapitel geteilt, vor allem das zweite weiß zu begeistern. Zwischen der genickbrecherischen Anwendung “The Treatment”, dem dicken Klumpen aus Schmerzenslust, Thrash und Mundschaum namens “Sadistic Values” und einem Song gewordenen Kontrollverlust namens “Forceful Behaviour” spielen Sepultura ihre ganze Klasse aus. Der Neue am Schlagzeug, Jean Dolabella, haut variabel und technisch präzise in die Felle. Dazu befindet sich Andreas Kisser in der Form seines Lebens, geizt nicht mit Riff-Hämmern, feuert seltene, aber schwindelerregende Soli ab (“Moloko Mesto”, “We’ve Lost You”) oder duelliert sich bis aufs Blut mit Bassist Paulo Junior. Kisser war nie besser! Sepultura schon. Genau, von 1991 (“Arise”) bis 1996 (“Roots”). Aber was hat das mit “A-Lex” zu tun?
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