Besagte Nation liegt nirgendwo bzw. überall, nämlich in den Köpfen der hartrockenden Spezies dieses Planeten. Sie kommt super ohne Polizeistaat, graue Herren und Einkommenssteuer aus und vertritt längst vergessene Werte wie Respekt, Einigkeit, Brüder- und Schwesterlichkeit. Neuzugang Derrick Green nutzt den kreativen Freiraum, der ihm beim Vorgänger “Against” aus Zeitmangel noch nicht beschieden war, ausgesprochen gut – das Stimmorgan des haarigen Hünen besticht nicht nur durch eine überzeugende PS-Zahl, sondern groovt dabei auch gewaltig. Das hört sich bei einer Nummer wie dem knapp einminütigen Hardcore-Kracher “Revolt” schon klasse an und erinnert bei “One Man Army” gar an Faith No More-Hits der härteren Gangart. Das hymnische “Vox Populi” arbeitet mit clever geklauten Metallica-Gitarrenhooks – eine musikalische Assoziation, die sich auch noch bis in das nachfolgende wüstenhafte “The Ways Of Faith” ausdehnt. Bei “Uma Cura” scheint einem der Mundgeruch des Leibhaftigen geradewegs ins Gesicht zu wehen, so intensiv wirkt das bedrückende Percussion-Werkzeug der Südamerikaner. “Who Must Die?” folgt der Architektur einer perfekten Slam-Dance-Nummer, bei dem man ebenso wie “Human Cause” allerlei blutige Zähne aus dem Pit fliegen sehen wird. “Saga” fräst sich mit einem tierischen Groove ins Gehör, und auch “Tribe To A Nation” mit Gastschreihals Dr. Israel rockt vorbildlich. Lediglich Jello Biafras peinlichen Auftritt als Schweinepriester in “Politricks” hätte man sich sparen und stattdessen noch drei oder besser vier Hardcore-Nummern auf das Album packen können. Von mir aus einminütige.
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