Was System-Sänger Serj mit seinem armenischen Landsmann hier abzieht, ist ungefähr so leichtverdaulich wie der Nachname des letzteren aussprechbar. Wobei Arto (wir nennen ihn beim Vornamen) kein unbeschriebenes Blatt ist. SOAD-Fans kennen seine Arbeit vom “Toxicity”-Outro, er arbeitete bereits mit einigen Jazz-Künstlern zusammen und hat auch eine eigene Combo mit dem sympathischen Namen Armenian Navy Band. Was die politische Verbundenheit zum Michael Moore-Fan Tankian erklärt und vermuten lässt, dass es bei Serart mehr um ein multikulturelles Statement denn um Musik geht. Zum Glück. Denn wenn selbst die Plattenfirma einen Sound mit expressionistischer Malerei vergleicht, während sich die Musiker freuen (“Wir mussten über nichts nachdenken!”), dann soll das was heißen. So pendelt diese Platte zwischen Schwachsinn und Genie, wandelt von Elektrorhythmen, die in stumpfem Rock eskalieren (“Cinema”), über willenlos scheinende Soundkollektionen und ekstatische Perkussionseinlagen bis hin zu fast balladesken Strukturen (“Leave Melody Counting Fear”). Erahnen lässt sich das Potenzial des Duos in der Single “Narina”, die in Tricky-Manier mit relaxtem Groove, orientalischen Tönen und Frauengesang beeindruckt. Dennoch: schwierig, schwierig.